Veranstaltung zur Schwanenplatzbebauung 2012

Hier ein Aufruf zu einer Veranstaltung am 27.2.2012 in den Räumen des SWR

Präsentation neuer Ideen und Konzepte rund um das Mineralbad Berg und den Schwanenplatz

 

Einladung zur Präsentation neuer Ideen und Konzepte rund um das Mineralbad Berg und den Schwanenplatz am Montag, 27.02.12, 18.30 Uhr (Einlass 18.00 Uhr) in den Räumen des SWR, Haupteingang Funkhaus (Wilhelm-Camerer-Straße) Drei namhafte Stadtplanungsbüros und Stuttgarter Architekturstudenten präsentieren Ihre Ideen:

  • Trojan Trojan + Partner (Darmstadt)
  • WGF Landschaft, Prof. Gerd Aufmkolk (Nürnberg)
  • SCHIRMER Architekten + Stadtplaner, Prof. Schirmer (Würzburg)
  • Architekturstudenten der Universität Stuttgart

Die Forderungen der Berger Bürger, die den Anstoß zu diesem Werkstattverfahren gegeben haben, sind:

  1. Kein Verkauf und Baustart ohne langfristiges Bäderkonzept (Nutzung und Flächenentwicklung)
  2. Keine getrennte Projektierung von Mineralbad Berg und Schwanenplatzbebauung
  3. Kein Baustart ohne nachhaltiges Verkehrskonzept

Wir machen mit bei der gemeinsamen Entwicklung des „Mineralbades der Zukunft“ unter Einbeziehung der freien Bauflächen des Schwanenplatzes. Alle Bürger sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Sie! Der Vorstand

 

 

Bürgergespräch „Zukunft Schwanenplatz“ am 30. Januar 2012, 19 Uhr im Gemeindehaus, Karl-Schurz-Str. 39

 

Berger Bürger überzeugen die Stadtverwaltung mit neuem Verfahren der Bürgerbeteiligung – Start am 30.01.2012

Seit vielen Jahren wird die Notwendigkeit der Verwertung der Parkplatzflächen zwischen Mineralbad Berg und Leuze diskutiert, geplant und wieder verworfen. Unterschiedlichste Investorenprojekte scheiterten z. T. wegen ungenügender Renditeaussichten, Insolvenz oder nicht überzeugender Planungsentwürfe. Der Verein Berger Bürger e. V. veranstaltete deshalb auf eigene Initiative im April 2011 einen Expertenworkshop mit professionellen Stadtplanern aus ganz Deutschland. Das Ergebnis war nicht überraschend und doch ein wesentlicher Beitrag, um die Diskussionen neu zu entfachen. „Kein kurzfristiger Verkauf des Mineralbäder-Areals ohne städtebauliches Gesamtkonzept“ hieß die Botschaft. Der Bürgerverein fordert seither vehement die Beauftragung eines Planungsverfahrens zur Definition der Zielvorstellungen und Rahmenbedingungen für städtebauliche Entwicklungen im Bereich von Berg und Bäderareal. So überzeugend, denn immer mehr Vertreter der politischen Fraktionen in den städtischen Ausschüssen und im Gemeinderat unterstützen dies und haben nun den Bezirksbeirat Ost beauftragt, gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt, den Bürgern, Interessenvertretern sowie Fachexperten ein Planungsverfahren durchzuführen. Am 30. Januar 2011 um 19 Uhr wird hierzu die Auftaktveranstaltung im ev. Gemeindehaus in Stuttgart-Berg unter Leitung des Bezirksvorstehers, Herrn Martin Körner stattfinden. Kurzfristig haben sich die deutschlandweit renommierten Stadtplaner Prof. Trojan (Trojan und Trojan, Darmstadt), Prof. Schirmer (SCHIRMER Architekten und Stadtplaner, Würzburg), sowie Prof. Aufmkolk (WGF Landschaft Aufmkolk – Hintermeier – Voit – Ziesel Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg) bereit erklärt, für diese für ganz Stuttgart bedeutsame Aufgabe im Rahmen dieses innovativen Verfahrens Lösungen zu finden. Bereits bei der Auftaktveranstaltung werden die Büros anwesend sein und die Bürgermeinungen in Verbindung mit der Aufgabenstellung aufnehmen, um ca. 4 Wochen später ihre Lösungsvorschläge im selben öffentlichen Rahmen vorzustellen. Wesentliche Elemente der Aufgabenstellung: die Bedeutung und Nutzung der Mineralwasseraufkommen in Stuttgart, die Entwicklung geeigneter Gebäudestrukturen mit entsprechenden Funktionen, die Entwicklung eines Ortsteilzentrums für Berg, der Nachweis einer verträglichen Verkehrserschließung und das alles unter Berücksichtigung der Entwicklungen im unmittelbaren Umfeld (Wohnungsbau im neuen Rosensteinviertel, Entwicklungen rund um die Villa Berg, sowie die perspektivischen Möglichkeiten des EnBW-Geländes entlang des Neckars, etc.). Ein Projekt, das die Attraktivität der Stadt Stuttgart nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig fördern kann, sondern darüber hinaus auch die Bekanntheit und Beliebtheit von Stuttgart als Mineralwasser-Stadt mit dem zweitgrößten Mineralwasseraufkommen in Europa. Bürger, Bewohner, Badbesucher, Gäste, Visionäre, Förderer und Kritiker; alle sind eingeladen ihre Interessen und Meinungen einzubringen. Ein richtungweisendes Beispiel für Bürgerbeteiligung in der Stadtplanung? Das Ergebnis wird es zeigen.

 

 

 

Bebauung Schwanenplatz: Überstürzt und kurzsichtig

 

Experten kritisieren geplanten, raschen Verkauf der Grundstücke bei den Mineralbädern in Stuttgart-Berg

„Die Situation ist nicht reif für eine Entscheidung“ sagt Hermann Sträb, Träger des World Habitat Awards der Vereinten Nationen, nachdem er sich im Rahmen des vom Berger Bürger e.V. organisierten Expertenworkshops ein Bild über die aktuelle Situation in Stuttgart-Berg machte.

Die Stadt Stuttgart beabsichtigt in Kürze den Verkauf des Parkplatzes zwischen den Mineralbädern Berg und Leuze an Investoren. Es sollen an dieser exponierten Stelle ein großes Hotel und Wohnungen entstehen. Noch in 2005 präferierte die Stadt Stuttgart eine Erweiterung der Bäderlandschaft um die Bereiche Gesundheit, Rehabilitation und Wellness, ein Konzept, das von den Berger Bürgern vom Grundsatz mitgetragen wurde, vorausgesetzt, dass eine angemessene Verkehrsinfrastruktur geschaffen wird. Der Bürgerverein „Berger Bürger e.V.“ hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass wesentliche Fragestellungen und Aspekte bei den bisher vorgestellten Planungen nicht berücksichtigt sind und ist deshalb nach wie vor der Auffassung, dass wesentliche Voraussetzungen für einen Verkauf bisher nicht gegeben sind. Auf dem Spiel steht die Zukunft des Bäderareals und der Nutzbarmachung der zweitgrößten Mineralwasservorkommen Europas. Um die Diskussion über die künftigen Entwicklungen im Bereich der Mineralbäder auf eine fachlich fundierte Basis zu stellen, hat der Bürgerverein am 21. April 2011 einen Expertenworkshop durchgeführt. Teilnehmer des Workshops:

  • Herr Hermann Sträb, Träger des World Habitat Awards der Vereinten Nationen, Inhaber der gras*gruppe Architektur und Stadtplanung, Dresden und Moderator des Expertenworkshops
  • Prof. Dipl.-Ing. Monika Daldrop-Weidmann, Universität Cottbus, Fachgebiet Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung
  • Prof. Dipl. Ing. Martin Schirmer, FH Würzburg, Fachbereich Architektur und Stadtplanung
  • Prof. Dipl. Ing. Sebastian Zoeppritz, FH Augsburg, Fachbereich Architektur und Bauingenieurswesen
  • Dipl. Ing. Timo Kegel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Ing. Franz Pesch
  • Dr. med. Horst Heydlauf, ehem. Leiter des medizinischen Dienstes des Auswärtigen Amtes
  • sowie der Vorstand des Berger Bürger e.V., vertreten durch Monika Benda und Birgit Heinzmann

Im Ergebnis der intensiven und auf Grundlage einer Ortsbegehung geführten Diskussion kommen die Experten zu folgenden Empfehlungen:

  1. Die zum Verkauf stehende Fläche hat eine Schlüsselfunktion sowohl hinsichtlich einer Stärkung der Bäderfunktion für die Stadt Stuttgart, als auch für die Quartiersentwicklung des Stadtteils Stuttgart-Berg. Die zukünftige Nutzung muss diesem herausragenden Potenzial Rechnung tragen und auf eine klare Zielorientierung aufbauen.
  2. Die Entwicklung des Standorts hat weitreichende Auswirkungen auf das Stadtklima. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden globalen wie lokalen Klimaveränderungen, darf eine bauliche Nutzung keine zusätzlichen Belastungen des Stadtklimas und insbesondere keine Beeinträchtigung der lokalen Winde bei austauscharmen Wetterlagen verursachen. Hier, am Ausgang des Talkessels zwischen den Hügeln von Schloss Rosenstein und Villa Berg entscheidet sich die Luftqualität in Stuttgart.
  3. Die ohnehin problematische Verkehrssituation im Stadtteil Berg darf durch die neue Nutzung nicht zusätzlich ver schärft werden. Darüber hinaus gilt es, die Chancen aus der Brachflächenentwicklung in unmittelbarer Nähe, entlang des Neckars, im Zusammenhang mit den baulichen Veränderungen an der B10/B14 nutzbar zu machen.
  4. Die bisher vorliegenden Planungsunterlagen zum Neubauvorhaben „Hotel- und Wohnbebauung“ zeigen keine befriedigende Perspektive für die oben genannten Fragestellungen auf.
  5. Da für den Bäderbereich, die anstehenden Veränderungen im Park der Villa Berg und S-Berg bisher keine zu sammenhängenden und plausiblen Zielvorstellungen formuliert sind, wäre es leichtfertig, durch den Verkauf Fakten zu schaffen, die nicht auf eine langfristige, städtebauliche Entwicklungskonzeption aufbauen. Damit würde insbesondere die optimale Nutzung des einmaligen Mineralwasser-vorkommens für die Bürger und Gäste der Stadt dauerhaft verhindert werden können.

Aus diesem Grund empfehlen die Experten, vor einem Verkauf die grundsätzlichen Entwicklungsziele mit Fachleuten und den Bürgern in einem transparenten Prozess zu erarbeiten. Durch einen nachfolgenden Architektenwettbewerb soll eine der Bedeutung des Standorts gerechtwerdende Architekturqualität sichergestellt werden. Um den Zeitraum für diese notwendige Klärung möglichst kurz zu halten, schlagen sie vor, dazu ein offenes Gutachterverfahren (Werkstattverfahren) durchzuführen. Eckpunkte sind, die Teilnahme von mindestens vier qualifizierten Planungsbüros, ein hochkarätiges Obergutachtergremium sowie eine intensive Mitwirkungsmöglichkeit der Bürger.

Inklusive Vor- und Nachbereitung dürfte sich ein solches 3-tägiges Werkstattverfahren innerhalb von 2 Monaten ohne große Kosten durchführen lassen. Bei der Entscheidung über teilnehmende Büros, Auswahl der Obergutachter, Moderator, etc. bietet der Bürgerverein seine konstruktive Mitarbeit an. Im Ergebnis des „Werkstattverfahrens“ werden klare städtebauliche Zielvorgaben erwartet, die die Grundlage für den nachfolgenden Architektenwettbewerb darstellen.

Angesichts der Bedeutung der zu treffenden Entscheidungen für alle Bürger in Stuttgart, erscheint der hierfür erforderliche Aufwand gering und dennoch unabdingbar.

Der Bürgerverein sieht in der Empfehlung der Experten darüber hinaus einen guten Weg zu mehr Bürgerbeteiligung und zu mehr Entscheidungssicherheit für die Politik. Mit seiner Initiative möchte er ein Beispiel für Planungskultur geben und hofft, dass dieser Vorschlag auch von den kommunalen Entscheidungsträgern mit getragen wird.

Für Rückfragen: Berger Bürger e.V., Klotzstr. 26, 70190 Stuttgart

Zurück